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für Bergmann
SUPERCHANCE, (RENO), CROWN, JUBILEE, JUWEL und GOLD


Stand: 24.05.2005

Einleitung:

"what you stop is what you get": Diese alten Bergmanns gehören zu meinen Lieblingsgeräten, da sie einerseits schon elektronisch und damit pflegeleicht sind und andererseits dennoch der Scheibenlauf bei diesen Geräten mit Riemenantrieb noch nicht voll-CPU-gesteuert wird (was bei allen späteren Geräten mit Steppern statt Motor ja der Fall ist) und damit der Spieler noch die Möglichkeit hat den Spielablauf zu beeinflussen (mit welchem Ergebnis auch immer...)..

Spielt man allerdings an mehr als 2 Geräten dieser Sorte gleichzeitig, führt die (seinerzeit noch unübliche und daher) fehlende "AUTOSTART"-Funktion schnell zu Streß, zumal man ja auch noch bemüht ist die Gewinne mittels RISIKO zu mehren.

Daher habe ich zur Nachrüstung die folgende kleine AUTOSTART-Schaltung entwickelt. Sie läuft bei mir jetzt seit mehreren Jahren in 8 Geräten zuverlässig und störungsfrei.

Die Schaltung wird auf der Gewinnauswertung-Platine in den Sockel des mittleren oberen 74LS367 gesteckt und benötigt ansonsten nur 3 weitere leitungen zum CPU-Board. Mit einem Poti kann man den Zeitpunkt des Nachstarts einstellen. Das sieht (bei üblicher wilder Verdrahtung der Schaltung) dann z.B. so aus wie im Bild oben.

Der RENO ist hier im Text eingeklammert, das soll bedeuten: den habe ich nicht, und daher die Schaltung noch nicht an dem getestet. Der Reno wurde aber zeitlich zwischen Superchance und Crown gebaut, und von daher gehe ich sehr sicher davon aus, daß die Schaltung genauso wie für die beiden aussehen muß.


Wie funktioniert die Schaltung grundsätzlich:

Erfreulicherweise erfolgt die Gewinnabtastung bei diesen Geräten noch mittels Codescheiben und Lichtschranken, d.h. diese Signale kann man auswerten und so erkennen ob eine Krone eingelaufen ist oder nicht. Als weitere Eingangssignale nutzt die Schaltung noch die Signale für die Starttasten-Lampe und den linken Bremsmagnet, ausgegeben wird ein Signal für die Starttaste selber.
Da der AUTOSTART erst kurze Zeit nach Aufleuchten der Starttasten-Lampe erfolgen soll habe ich noch einen kleinen Timer vorgesehen, geschaltet in "Treppenhauslicht"-Schaltung.

Der zeitliche Ablauf ist folgender:
  • Bei Spielbeginn wird ja der Startmagnet angeschaltet (Scheibe dreht) und damit startet auch der Timer
  • irgendwann stoppt die Scheibe und die Startlampe geht an
  • der Timer läuft aber noch ca. 1 Sek. länger (einstellbar über Poti)
  • ist dann die Startlampe an und der Timer aus und keine Krone auf der Scheibe erfolgt der AUTOSTART, d.h. die Starttaste wird von der Schaltung "gedrückt" (= auf Masse gezogen)
  • der Startmagnet startet dann wieder, damit geht auch der Timer wieder an und damit ist die Bedingung nicht mehr erfüllt und die Starttaste wird wieder losgelassen (= kein Pegel)

Die AUTOSTART-Funktion ist in dieser Version immer aktiv, d.h. von außen nicht Abschaltbar. Ich benötige dies nicht und habe mir deshalb die zusätzlichen Bauteile gespart. (Wie man dies aber grundsätzlich realisieren könnte s. u.)


Und im Detail:

Der Schaltplan/dieSkizzen sind zwar nicht sehr schick, waren aber meine Unterlage zum mehrfachen Zusammenbau der Schaltung und sind dadurch überprüft (d.h. keine Fehler durch neues Malen).

Falls die folgenden Bilder nicht vernünftig angezeigt/gedruckt werden können: anklicken, speichern und dann mit einem geeigneten Bildbearbeitungsprogramm drucken.

Bild 1/3 : Die Schaltung

Bild 2/3 : Pinbelegung der verwendeten IC's

Bild 3/3 : Wo man im Automaten die benötigten Signale abgreifen kann







("Starttaster" = T, StartLampe=L, MagnetLinks=B))

Diie Eingriffe im Gerät beschränken sich auf den Anschluß von 3 Leitungen an die 3 markierten und gut zugänglichen Punkte auf der CPU-Platine:

Die Bremsmagnet- , Startastenlampe- und Starttaster-Signale bekommt man alle vom CPU-Board, einfach anlöten an die in Bild 3/3 markierten Punkte (auf den Draht der Widerstände, d.h. ohne Ausbau der CPU-Platine).

In diese 3 Leitungen zur AUTOSTART-Platine setzt man am Besten eine geeignete Stecker/Buchse-Kombination, um
-einerseits die CPU-Platine / die Auswertungs-Platine bei Bedarf problemlos ausbauen zu können
-andererseits auch die AUTOSTART-Funtion bei Bedarf ausschalten zu können durch Ziehen des Steckers (s. auch im Anhang). Ich nehme dazu immer einen alten PC-Strom-Stecker und eine -Buchse, die liegen bei mir sowieso immer 'rum.

Da die Signale von der Gewinnabtastung benötigt werden liegt es ja nahe die Schaltung auch dort in der Nähe unterzubringen. Es gibt aber sogar noch eine Tücke die dies erzwingt: die Phototransistoren dort sind leider nicht stark genug um mehrere IC's anzusteuern, d.h. wenn man einfach einfach ein IC zusätzlich zur Auswertung dort anklemmt, funktioniert die normale Gewinnerkennung des Automaten am Spielende nicht mehr und er geht auf Störung. Deswegen muß man die benötigten Signale abtrennen, erst verstärken und kann sie erst dann zur Gewinnabtastung UND zur Autostart-Schaltung führen.

Um viele Leitungen und lange Signalwege zu sparen habe ich die Schaltung so aufgebaut das sie in den IC-Sockel des oberen 74LS367-IC (von den beiden in der Mitte, die übereinander angebracht sind) auf der Motorplatine gesteckt wird. Das 367-IC steckt dann "eine Etage höher" auf der Autostart-Platine. An diesem 74LS367 liegen auf Bein 2 und 4 die Signale von den Phototransistoren die für Kronen-Erkennung benötigt werden. Um diese für die Verstärkung "aufzutrennen" wird zunächst ein IC-Sockel (mit nach oben abgeknickten Beinen Nr. 2 und 4) in die Lochrasterplatine gelötet und dann von unten 2 achtpolige einreihihe Stiftsockelleisten (auf einer Seite wieder 2 und 4 abgeknickt).(s. Skizze in Bild 3/3) . Im Schaltbild (Bild 1/3)sollen die schrägen Striche am Sockel vom 367 diese Stiftpfosten darstellen. Nebenbei erhält man aus dem 367-Sockel der GA auch noch die Versorgungsspannung für die Schaltung.

Da meine Stiftpfosten recht dick sind, und die Kontakte im Original-Sockel des 367 dadurch dauerhaft aufgebogen würden, stecke ich immer noch einen leeren IC-Sockel dazwischen. Dann kann man bei Bedarf die Schaltung auch wieder "rückstandsfrei" entfernen. Von oben besehen sieht die aufgesteckte Platine dann z.B. so aus:

Die 2u/4u-Leitungen vom Phototransistor auf der Gewinnabtastungs-Platine werden vom ULN2003 verstärkt (= doppelt invertiert = nicht invertiert) und gehen dann zur Gewinnabtastung wie vorher an das IC 367. Beide laufen zusätzlich (je nach Crown-Modell entweder invertiert oder nicht, s. Bild 1/3) zur Autostart-Logik.
LinkerBremsmagnet-B und Startlampe-L müssen ebenfalls einmal durch den ULN2003 (direkt auf 74LS02 geht nicht!) und werden dann ggf. im 74LS02 wieder zurückinvertiert.
Der Start-Taster-Kontakt-T wird ebenfalls mit dem ULN2003 angesteuert, damit ist der T-Ausgang entweder auf Masse ("AUTOSTART drückt Taste") oder offen/Pegel-los (Kein Pull-up-Widerstand!)
Alle anderen ULN2003-Ausgänge benötigen einen PULL-up-Widerstand um auch HIGH werden zu können.

Der Timer läuft nur wenn Reset auf High liegt, sonst ist er aus. D.h. er läuft wenn entweder der Bremsmagnet läuft oder der Timerausgang noch an ist (rechtes 7402-IC). Wie lange der Timerausgang AN ist bestimmt die Größe des Widerstandes zwischen Pin 6 und 7 am 555 und wird mit dem Poti dort genauer eingestellt. Das 250k-Poti reicht aus um den Timer vom Spielstart bis (fats) zum Ende der "Start"-Phase laufen zu lassen. Falls nichts anderes vorhanden kann auch ein größeres Poti (500k / 1M, lin oder log) verwendet werden.

Die Schaltung kann man auf einer Lochrasterplatine mit ca. 4,5 cm Breite und 5 cm Höhe aufbauen. Eine mögliche IC-Anordnung zeigt Bild 3/3. Der neue Sockel für den LS367 (rechts oben) sollte nicht weiter als 1cm vom rechten Platinenrand entfernt sein, sonst paßt die Platine nichtmehr zwischen die Lampenhalter auf der Auswerte-Platine.

Der Crown (und Vorgänger) wertet für jede Scheibe die Stellung aus über 4 Phototransistoren senkrecht in einer Reihe, ab Jubilee erfolgt dies über 4 kreuzförmig angeordnete Phototranssitoren. In jedem Fall unterscheiden sie sich alle in den Codescheiben und damit auch in dem Code für "Krone ". Erfreulicherweise liegen die zur eindeutigen "Krone"-Erkennung notwendigen Signale aber immer auf den Pin's 2 und 4 vom 367, und damit kann die genaue Auswahl des Geräte-Typs in der Schaltung über die 4 möglichen Brücken erfolgen.

Es dürfen immer nur 2 Brücken verbunden werden. Das ist Geräteabhängig:

Brücke 1 nur schließen bei Superchance, (Reno) , Crown, Jubilee
Brücke 2 nur schließen bei Gold und Juwel
Brücke 3 nur schließen bei Superchance, (Reno) , Crown, Gold und Juwel
Brücke 3 nur schließen bei Jubilee
Vor dem Anschluß der Schaltung an den Automaten:

Nach Aufbau der Schaltung und vor dem Anschluß an den Automaten sollte zur Sicherheit folgendes überprüft/nachgemessen werden bei laufendem Automaten:

  • Kabel T (vom CPU-Board) geht auf Masse/0V wenn Starttaste gedrückt wird
  • Kabel L (vom CPU-Board) liegt auf 5V wenn die Startlampe leuchtet
  • Kabel B /vom CPU-Board) liegt auf 5V solange die linke Scheibe dreht

Schaltung einbauen:

  • Automat ausschalten, das obere IC 74LS367 abziehen, dieses in die AUTOSTART-Schaltung stecken und die AUTOSTART-Platine in den leeren Sockel des 367 stecken.
  • Kabel zum CPU-Board noch nicht verbinden
  • Automat anschalten: Der Automat muß nun wie bisher und störungsfrei laufen.
  • Automat ausschalten, CPU-Board Anschlüsse mit der AUTOSTART-Platine verbinden, Gerät wieder anschalten.

Schaltung einstellen:

  • Die LED des Timers sollte nun zusammen mit dem Start der linken Scheibe angehen. Mit dem Poti so einstellen das sie erst ca. in der Mitte der "Startlampen"-Phase wieder ausgeht. Sobald Sie ausgeht sollte, sofern keine Krone eingelaufen ist, die linke Scheibe wieder wieder starten.

Schaltung befestigen:

  • Damit sich die Platine im Betrieb nicht aus dem Sockel löst, muß man sie geeignet befestigen. Ich mache das immer durch eine Bohrung in der Autostart-Platine unter dem 367 (s. Bild 3/3 oben links). Da kann man dann z.B. einen langen Kabelbinder durchführen, der dann um die ganze GA-Platine geht und so den 367 samt Platine fest in den Sockel auf der GA drückt.

Anhang:

Bisher bekannte Fehler / Tücken:

  • Testprogramm für die Ein-und-Ausgänge (über den Drehschalter): Die AUTOSTART-Schaltung muß dafür abgeschaltet werden (Leitungen AUTOSTART-CPUBoard trennen), da sonst das Durchschalten der Ein-/Ausgänge mit der Starttaste nicht funktioniert. (weil die oben genannten Bedingungen erfüllt sind "drückt" die AUTOSTART-Schaltung dort ständig die Starttaste)

  • Dies kann auch bei anderen Testprogrammen in denen die Starttaste leuchtet der Fall sein

Anmerkungen / Erfahrungen / mgl. Erweiterungen /usw:

  • Meine anfänglichen Bedenken, das die feste Timereinstellung, d.h. der feste Neustart-Zeitpunkt nach Spielbeginn, zu zyklischen Effekten führen könnte = z.B. nach AUTOSTART immer nächster Stop nach z.B. 5 Feldern, haben sich zerstreut: der Spielstart, die Zeit bis zur "Startphase" und auch die Zeit des Scheibenlaufs nach AUTOSTART werden vom Gerät ständig variiert.

  • Erste Versuche ohne Timer, d.h. AUTOSTART direkt nachdem die Startlampe aufleuchtet, führten zu unschönen Effekten: in der Regel startet die Scheibe nach Stop dann so schnell wieder das das vorherige Bild kaum zu sehen ist,und manchmal sogar bereits bevor sie gestoppt hat (läuft scheinbar durch)

  • "Normaler" 74-TTL-IC statt ULN2003: geht nicht, da Ein- und Ausgang bei 74-TTL immer auf irgendwelchen Pegeln liegen und damit die Signale vom/zum CPU-Board herunter-/heraufziehen, d.h. diese Leitungen werden dadurch gestört und funktionieren dann nicht mehr sauber.

  • In der vorliegenden Version ist AUTOSTART nicht abschaltbar. Wenn man dies realisieren möchte, z.B. An/Abschaltbar über die Starttaste, muß dazu zunächst das Signal von T entprellt werden. Damit steuert man dann ein Flipflop an. Der Ausgang des Flipflops könnte dann über einen weiteren ULN2003 direkt eine Lampe (z.B. hinter dem START auf der Scheibe) ansteuern als Anzeige "AUTOSTART ist AN" und muß dann auch geeignet z.B. mit einem weiteren 74LS02 in die Logic eingebaut werden.

  • Die Bauteilauswahl hat sich wie immer daran orientiert was ich gerade so noch in meinen Magazinen hatte, d.h. wahrscheinlich läßt sich das eine oder andere auch eleganter mit anderen Bauteilen realisieren.

Schöne Grüße,
Wolf


(C)2002-2024 Wolf-R. Bärsch
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