Wie funktioniert die Schaltung grundsätzlich:

Erfreulicherweise erfolgt die Gewinnabtastung bei diesen Geräten noch mittels
Codescheiben und Lichtschranken, d.h. diese Signale kann man auswerten und so
erkennen ob eine Krone eingelaufen ist oder nicht. Als weitere Eingangssignale
nutzt die Schaltung noch die Signale für die Starttasten-Lampe und den
linken Bremsmagnet, ausgegeben wird ein Signal für die Starttaste selber.
Da der AUTOSTART erst kurze Zeit nach Aufleuchten der Starttasten-Lampe erfolgen
soll habe ich noch einen kleinen Timer vorgesehen, geschaltet in "Treppenhauslicht"-Schaltung.
Der zeitliche Ablauf ist folgender:
- Bei Spielbeginn wird ja der Startmagnet angeschaltet (Scheibe dreht) und damit
startet auch der Timer
- irgendwann stoppt die Scheibe und die Startlampe geht an
- der Timer läuft aber noch ca. 1 Sek. länger (einstellbar über
Poti)
- ist dann die Startlampe an und der Timer aus und keine Krone auf der Scheibe
erfolgt der AUTOSTART, d.h. die Starttaste wird von der Schaltung "gedrückt"
(= auf Masse gezogen)
- der Startmagnet startet dann wieder, damit geht auch der Timer wieder an und
damit ist die Bedingung nicht mehr erfüllt und die Starttaste wird wieder
losgelassen (= kein Pegel)
Die AUTOSTART-Funktion ist in dieser Version immer aktiv, d.h. von außen
nicht Abschaltbar. Ich benötige dies nicht und habe mir deshalb die zusätzlichen
Bauteile gespart. (Wie man dies aber grundsätzlich realisieren könnte
s. u.)
Und im Detail:

Der Schaltplan/dieSkizzen sind zwar nicht sehr schick, waren aber meine Unterlage
zum mehrfachen Zusammenbau der Schaltung und sind dadurch überprüft
(d.h. keine Fehler durch neues Malen).
Falls die folgenden Bilder nicht vernünftig angezeigt/gedruckt werden können: anklicken,
speichern und dann mit einem geeigneten Bildbearbeitungsprogramm drucken.
Bild 1/3 : Die Schaltung
Bild 2/3 : Pinbelegung der verwendeten IC's
Bild 3/3 : Wo man im Automaten die benötigten Signale abgreifen kann



("Starttaster" = T, StartLampe=L,
MagnetLinks=B))
Diie Eingriffe im Gerät beschränken sich auf den Anschluß von
3 Leitungen an die 3 markierten und gut zugänglichen Punkte auf der CPU-Platine:
Die Bremsmagnet- , Startastenlampe- und Starttaster-Signale bekommt man alle
vom CPU-Board, einfach anlöten an die in Bild 3/3 markierten Punkte (auf den Draht der
Widerstände, d.h. ohne Ausbau der CPU-Platine).
In diese 3 Leitungen zur AUTOSTART-Platine setzt man am Besten eine geeignete
Stecker/Buchse-Kombination, um
-einerseits die CPU-Platine / die Auswertungs-Platine bei Bedarf problemlos
ausbauen zu können
-andererseits auch die AUTOSTART-Funtion bei Bedarf ausschalten zu können
durch Ziehen des Steckers (s. auch im Anhang). Ich nehme dazu immer einen alten PC-Strom-Stecker
und eine -Buchse, die liegen bei mir sowieso immer 'rum.
Da die Signale von der Gewinnabtastung benötigt werden liegt es ja nahe
die Schaltung auch dort in der Nähe unterzubringen. Es gibt aber sogar
noch eine Tücke die dies erzwingt: die Phototransistoren dort sind leider
nicht stark genug um mehrere IC's anzusteuern, d.h. wenn man einfach einfach
ein IC zusätzlich zur Auswertung dort anklemmt, funktioniert die normale
Gewinnerkennung des Automaten am Spielende nicht mehr und er geht auf Störung.
Deswegen muß man die benötigten Signale abtrennen, erst verstärken
und kann sie erst dann zur Gewinnabtastung UND zur Autostart-Schaltung führen.
Um viele Leitungen und lange Signalwege zu sparen habe ich die Schaltung so
aufgebaut das sie in den IC-Sockel des oberen 74LS367-IC (von den beiden in der Mitte, die
übereinander angebracht sind) auf der Motorplatine gesteckt wird. Das 367-IC
steckt dann "eine Etage höher" auf der Autostart-Platine. An
diesem 74LS367 liegen auf Bein 2 und 4 die Signale von den Phototransistoren
die für Kronen-Erkennung benötigt werden. Um diese für die Verstärkung
"aufzutrennen" wird zunächst ein IC-Sockel (mit nach oben abgeknickten
Beinen Nr. 2 und 4) in die Lochrasterplatine gelötet und dann von unten
2 achtpolige einreihihe Stiftsockelleisten (auf einer Seite wieder 2 und 4 abgeknickt).(s.
Skizze in Bild 3/3) . Im Schaltbild (Bild 1/3)sollen die schrägen Striche
am Sockel vom 367 diese Stiftpfosten darstellen. Nebenbei erhält man aus
dem 367-Sockel der GA auch noch die Versorgungsspannung für die Schaltung.
Da meine Stiftpfosten recht dick sind, und die Kontakte im Original-Sockel des 367 dadurch
dauerhaft aufgebogen würden, stecke ich immer noch einen leeren IC-Sockel dazwischen.
Dann kann man bei Bedarf die Schaltung auch wieder "rückstandsfrei" entfernen. Von oben
besehen sieht die aufgesteckte Platine dann z.B. so aus:
Die 2u/4u-Leitungen vom Phototransistor auf der Gewinnabtastungs-Platine werden
vom ULN2003 verstärkt (= doppelt invertiert = nicht invertiert) und gehen
dann zur Gewinnabtastung wie vorher an das IC 367. Beide laufen zusätzlich
(je nach Crown-Modell entweder invertiert oder nicht, s. Bild 1/3) zur Autostart-Logik.
LinkerBremsmagnet-B und Startlampe-L müssen ebenfalls einmal durch den
ULN2003 (direkt auf 74LS02 geht nicht!) und werden dann ggf. im 74LS02 wieder
zurückinvertiert.
Der Start-Taster-Kontakt-T wird ebenfalls mit dem ULN2003 angesteuert, damit
ist der T-Ausgang entweder auf Masse ("AUTOSTART drückt Taste")
oder offen/Pegel-los (Kein Pull-up-Widerstand!)
Alle anderen ULN2003-Ausgänge benötigen einen PULL-up-Widerstand um
auch HIGH werden zu können.
Der Timer läuft nur wenn Reset auf High liegt, sonst ist er aus. D.h.
er läuft wenn entweder der Bremsmagnet läuft oder der Timerausgang
noch an ist (rechtes 7402-IC). Wie lange der Timerausgang AN ist bestimmt die
Größe des Widerstandes zwischen Pin 6 und 7 am 555 und wird mit dem
Poti dort genauer eingestellt. Das 250k-Poti reicht aus um den Timer vom Spielstart
bis (fats) zum Ende der "Start"-Phase laufen zu lassen. Falls nichts
anderes vorhanden kann auch ein größeres Poti (500k / 1M, lin oder
log) verwendet werden.
Die Schaltung kann man auf einer Lochrasterplatine mit ca. 4,5 cm Breite und
5 cm Höhe aufbauen. Eine mögliche IC-Anordnung zeigt Bild 3/3. Der
neue Sockel für den LS367 (rechts oben) sollte nicht weiter als 1cm vom
rechten Platinenrand entfernt sein, sonst paßt die Platine nichtmehr zwischen
die Lampenhalter auf der Auswerte-Platine.
Der Crown (und Vorgänger) wertet für jede Scheibe die Stellung aus über 4 Phototransistoren
senkrecht in einer Reihe, ab Jubilee erfolgt dies über 4 kreuzförmig
angeordnete Phototranssitoren. In jedem Fall unterscheiden sie sich alle in
den Codescheiben und damit auch in dem Code für "Krone ". Erfreulicherweise
liegen die zur eindeutigen "Krone"-Erkennung notwendigen Signale aber
immer auf den Pin's 2 und 4 vom 367, und damit kann die genaue Auswahl des Geräte-Typs
in der Schaltung über die 4 möglichen Brücken erfolgen.
Es dürfen immer nur 2 Brücken verbunden werden. Das ist Geräteabhängig:
Brücke 1 nur schließen bei Superchance, (Reno) , Crown, Jubilee
Brücke 2 nur schließen bei Gold und Juwel
Brücke 3 nur schließen bei Superchance, (Reno) , Crown, Gold und Juwel
Brücke 3 nur schließen bei Jubilee
Vor dem Anschluß der Schaltung an den Automaten:

Nach Aufbau der Schaltung und vor dem Anschluß an den Automaten sollte
zur Sicherheit folgendes überprüft/nachgemessen werden bei laufendem
Automaten:
- Kabel T (vom CPU-Board) geht auf Masse/0V wenn Starttaste gedrückt
wird
- Kabel L (vom CPU-Board) liegt auf 5V wenn die Startlampe leuchtet
- Kabel B /vom CPU-Board) liegt auf 5V solange die linke Scheibe dreht
Schaltung einbauen:
- Automat ausschalten, das obere IC 74LS367 abziehen, dieses in die AUTOSTART-Schaltung
stecken und die AUTOSTART-Platine in den leeren Sockel des 367 stecken.
- Kabel zum CPU-Board noch nicht verbinden
- Automat anschalten: Der Automat muß nun wie bisher und störungsfrei
laufen.
- Automat ausschalten, CPU-Board Anschlüsse mit der AUTOSTART-Platine
verbinden, Gerät wieder anschalten.
Schaltung einstellen:
- Die LED des Timers sollte nun zusammen mit dem Start der linken Scheibe angehen.
Mit dem Poti so einstellen das sie erst ca. in der Mitte der "Startlampen"-Phase
wieder ausgeht. Sobald Sie ausgeht sollte, sofern keine Krone eingelaufen ist,
die linke Scheibe wieder wieder starten.
Schaltung befestigen:
- Damit sich die Platine im Betrieb nicht aus dem Sockel löst, muß man sie geeignet befestigen.
Ich mache das immer durch eine Bohrung in der Autostart-Platine unter dem 367 (s. Bild 3/3 oben links). Da kann man
dann z.B. einen langen Kabelbinder durchführen, der dann um die ganze GA-Platine geht und so den 367 samt Platine fest
in den Sockel auf der GA drückt.
Anhang:

Bisher bekannte Fehler / Tücken:
- Testprogramm für die Ein-und-Ausgänge (über den Drehschalter):
Die AUTOSTART-Schaltung muß dafür abgeschaltet werden (Leitungen
AUTOSTART-CPUBoard trennen), da sonst das Durchschalten der Ein-/Ausgänge
mit der Starttaste nicht funktioniert. (weil die oben genannten Bedingungen
erfüllt sind "drückt" die AUTOSTART-Schaltung dort ständig
die Starttaste)
- Dies kann auch bei anderen Testprogrammen in denen die Starttaste leuchtet
der Fall sein
Anmerkungen / Erfahrungen / mgl. Erweiterungen /usw:
- Meine anfänglichen Bedenken, das die feste Timereinstellung, d.h. der
feste Neustart-Zeitpunkt nach Spielbeginn, zu zyklischen Effekten führen
könnte = z.B. nach AUTOSTART immer nächster Stop nach z.B. 5 Feldern,
haben sich zerstreut: der Spielstart, die Zeit bis zur "Startphase"
und auch die Zeit des Scheibenlaufs nach AUTOSTART werden vom Gerät ständig
variiert.
- Erste Versuche ohne Timer, d.h. AUTOSTART direkt nachdem die Startlampe aufleuchtet,
führten zu unschönen Effekten: in der Regel startet die Scheibe nach
Stop dann so schnell wieder das das vorherige Bild kaum zu sehen ist,und manchmal
sogar bereits bevor sie gestoppt hat (läuft scheinbar durch)
- "Normaler" 74-TTL-IC statt ULN2003: geht nicht, da Ein- und Ausgang
bei 74-TTL immer auf irgendwelchen Pegeln liegen und damit die Signale vom/zum
CPU-Board herunter-/heraufziehen, d.h. diese Leitungen werden dadurch gestört
und funktionieren dann nicht mehr sauber.
- In der vorliegenden Version ist AUTOSTART nicht abschaltbar. Wenn man dies
realisieren möchte, z.B. An/Abschaltbar über die Starttaste, muß
dazu zunächst das Signal von T entprellt werden. Damit steuert man dann
ein Flipflop an. Der Ausgang des Flipflops könnte dann über einen
weiteren ULN2003 direkt eine Lampe (z.B. hinter dem START auf der Scheibe) ansteuern
als Anzeige "AUTOSTART ist AN" und muß dann auch geeignet z.B.
mit einem weiteren 74LS02 in die Logic eingebaut werden.
- Die Bauteilauswahl hat sich wie immer daran orientiert was ich gerade so
noch in meinen Magazinen hatte, d.h. wahrscheinlich läßt sich das
eine oder andere auch eleganter mit anderen Bauteilen realisieren.
Schöne Grüße,
Wolf
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