Dieser Artikel ist mein Versuch, d.h. aus meiner Sicht als Automatensammler und Bastler, die in den Bergmann-Spielautomaten
ab ca. 1994 verwendete Technik und mögliche Fehler dieser Geräte zu beschreiben.
Alle Angaben entsprechen meiner subjektiven Meinung, können unvollständig sein und eventuell sogar schlicht falsch.
Falls Sie derartiges entdecken schreiben Sie mir das bitte, Vielen Dank!
Alle im folgenden aufgeführten Punkte beziehen sich zunächst nur auf den "Crown Action Classic". Da ich davon ausgehe,
das das meiste auch auf die anderen neueren Crowns zutrifft, habe ich alles schon "vorbeugend" etwas allgemeiner formuliert.
Technik:
Diese Geräte sind von außen zu erkennen durch: einteiliges Glas, Türschloß unten rechts vorne, Münzauszahlungstaste
OBEN RECHTS beim Einwurf(im Gegensatz zu den älteren Geräten
mit der Technik Crown 1984, dort ist die Taste oben links).
Mit dieser Technik wurden zahlreiche Geräte ausgestattet. Der Spielablauf ist natürlich
vollständig prozessorgesteuert.
Innen fällt sofort die geringe Anzahl von Verbindungskabeln auf. Dies wurde erreicht durch eine
überwiegend serielle Kommunikation und eine erhöhte "Eigen-Intelligenz" der peripheren Einheiten.
CPU: Das CPU-Board hängt oben an der Gehäuse-Decke, darunter, an der Rückwand, befindet sich die kleine Service-Einheit.
Auf dem Board befinden sich die Leuchtdiode für den Start-Selbsttest, der Reset-Taster und der Lautstärkeregler für den Lautsprecher.
Verwendet wird wieder eine Z80-CPU (8400) mit den üblichen Peripheriebausteinen Z80-PIO (8420), Z80-CTC (8430) , RAM und Program-EPROM (27C512).
Eine kleine 3,6V-Lithium-Batterie (kein Akku mehr, wie bei der älteren Technik) sorgt dafür, daß der RAM-Inhalt
auch bei ausgeschaltetem Gerät erhalten bleibt.
Das Fenster des EPROMs ist lichtdicht abgeklebt da sonst schon das Umgebungslicht früher oder später das
Betriebsprogramm löschen würde.
Die für die IC's benötigten 5V werden auf dem Board erzeugt mit einem 7805-Spannungsregler.
Die meisten IC's auf dem CPU-Board sind gesockelt, so wie auch auf den anderen Platinen im Gerät.
Damit kann man sie im Fehlerfall einfach tauschen.
IFC-Service-Einheit: (direkt unter der CPU an der Rückwand) Im Gegensatz zu anderen Herstellern,
wo man teure Service-Tastaturen separat kaufen muß,
liefert Bergmann mit der IFC-Serviceeinheit (mit Display!) gleich alles mit, was man braucht,
um alle möglichen Einstellungen vorzunehmen.
Zusätzlich befinden sich auf der Einheit auch noch eine Reihe Konfigurations-Schalter und
der VDAI-Druckeranschluß.
Netzteil: das Netzteil befindet sich unten links im Gehäuse. Die Sicherungen außen dienen der
Absicherung der Kleinspannungen 13V, 24V, 8V (alle drei: T6,3A) und 10V (T1,0A).
Die 220V sind im Netzteil zusätzlich abgesichert mit zweimal 2,0A.
Die Leuchtdioden müssen alle (rot und grün) immer an sein, sonst ist eine Sicherung defekt oder es liegt
ein Fehler im Netzteil vor.
Antrieb: der Scheibenantrieb erfolgt durch Schrittmotore (Stepper), auf deren Achse direkt die Spielscheibe
montiert ist.
Die Stepper werden von der CPU, bzw. der Schrittmotor-Treiberplatine neben den Motoren, mit Impulsen angesteuert.
Bei jedem Impuls dreht sich die Scheibe um ein genau definiertes kleines Stück. Die Impulse werden in so schneller Folge an den Stepper geschickt,
daß die Drehung fließend erscheint (wie bei einem normalen Motor).
Ein Stepper hat aber keine Startposition und kann der CPU auch nicht melden wo er gerade steht
(z.B. direkt nach dem Anschalten des Gerätes). Damit die CPU trotzdem herausbekommt in welcher Position
die Scheiben gerade stehen ist an der Rückseite der Scheibe ein Schlitz-Ring angebracht der in einer bestimmten Position
eine Lichtschranke länger unterbricht. Dieses ist für die CPU dann die "Nullstellung", und sie weis (z.B. an Hand einer
gespeicherten Tabelle) wieviele Schritte des Steppers von dort aus nötig sind zu jedem beliebigen Feld auf der Scheibe.
Displayplatine: Auf der Displayplatine befinden sich nur Display- und Lampentreiber,
angesteuert durch die CPU. Dem Zeitgeist entsprechend liegen die Display-Segmente direkt an der Scheibe.
Das sieht zwar, zugegeben, besser aus, damit wächst aber die Gefahr, daß altersbedingt oder bei
Reparaturen der Lack zerkratzt.
Tableauplatine(n): Auf der Tableauplatine befinden unter anderem auch jede Menge
Lampentreibern (L203B=ULN2003A). Angesteuert/ausgewertet wird alles direkt vom CPU-Board
Münzeinheit: Im Gerät rechts befindet sich die Münzeinheit, von oben nach unten bestehend aus elektronischem Münzprüfer,
Lichtschrankeneinheit, Röhren mit Kasseneinlauf und den Auswerfern.
Oben hinter dem Münzpüfer und der Lichtschrankeneinheit befindet sich die Münzprozessor-Platine. Dort sind alle Einheiten
der Münzeinheit angeschlossen, und von dort erfolgt die Kommunikation mit der CPU.
Die aufgedruckte Beschriftung der einzelnen Adern einiger Stecker dort stimmt
übrigends zum Teil nicht, d.h. wenn man da basteln möchte/muß: alles lieber nachmessen/kontrollieren.
Das Handbuch ist da leider auch keine Hilfe, da sind dann wieder andere falsch angegeben.
Die Münzen laufen durch den EMP, der gibt das entspr. Signal zum Münzprozessor. Anschließend durchlaufen sie jeweils 2 Lichtschranken in der
Lichtschrankeneinheit mit jeweils 2 Lichtschranken, dort muß der Schacht und die Reihenfolge stimmen, sonst gibt es Fehler.
Dann fallen Sie in die Röhren oder durch die Kassenlichtschranken in die Kasse.
Die Kassenlichtschranken sind nur für die Statistik da, fällt eine Münze dort durch den falschen Kanal, erfolgt keine Störung,
sie wird dann aber falsch in der Statistik gezählt.
Die Pegelüberwachung der Röhren geschieht über 2 Reflexions-Lichtschranken für "voll" und "halb".
"Reflexion" bedeutet auch , das man für das hobby-seitig übliche Abkleben der Röhren weißes(!) Klebeband
nehmen muß, sonst hat das keinen Effekt.
Die Auswerfer sind (wie bei der alten Technik) mit kleinen Zusatzmagneten gesichert. Zusätzlich gibt es jetzt
eine Auswurfkontrolle durch Reflexionslichtschranken für jede Röhre. Fällt dort nach dem Auswurf keine Münze,
gibt es eine sehr hartnäckige "Röhren-Leer"-Meldung und das Gerät ist er st nach dem Auffüllen wieder spielbereit.
Die einzige Röhre die ohne Störung leerlaufen darf, ist die 2DM-Röhre.
Alle Lichtschranken der Münzeinheit werden, zumindest beim Anschalten, von der CPU auf Existenz/Fehler geprüft.
Lüfter: Gibt es nicht mehr, und auch deswegen sind diese Geräte deutlich leiser
als die älteren Crowns.
Die IFC-Einheit ist offensichtlich die einzige, die ev. noch kritisch warm wird, denn dort
erfolgt die Ableitung auf ein Blech in der Rückwand.
Türschalter: Nachdem sonst ja alles sehr erfreulich ist, kommen wir nun zu einem extrem nervenden
Teil des Automaten: der Türschalter - er läßt sich NICHT, wie sonst üblich, für den Testbetrieb durch
Herausziehen (oder so) anschalten, nein, man muß entweder jedesmal die Tür wirklich
schließen oder ihn mit einer Hand festhalten.
Das ist extrem lästig, und der schlaue Techniker hat deswegen immer etwas Klebeband dabei, um ihn zum Testen festzubinden.
(Daher die üblicherweise zahlreichen Klebereste am Schalter)
Vorsicht 220V!: 220V sind nur noch in der Blechkiste mit den Steckdosen (unten links
im Gehäuse) und direkt darüber im Netzteil vorhanden. Die Neonröhre wird über eine kleine Elektronik mit Niedrigstrom betrieben.
Dennoch ist es natürlich sehr wichtig, daß der Schutzleiter auch wirklich (noch), so wie vom Hersteller vorgesehen,
mit ALLEN Metallteilen des Gerätes verbunden ist. Im Gerät wird der Schutzleiter als nicht-abgeschirmtes flaches Kupferkabel,
manchmal auch locker schwarz umhüllt, weitergeleitet.
Wartung/Reparatur:
Sicherheitshinweise: Einige Teile im Gerät stehen im Betrieb unter 220V (s.o.)! Reparaturen an spannungsführenden Teilen sollten nur durch den Fachmann erfolgen. Ziehen Sie vor jedem Öffnen des Gerätes den Stecker
aus der Steckdose. Prüfen Sie nach jedem Eingriff in das Gerät und bevor Sie es berühren ob Gehäuseteile unter Spannung stehen. Das Gerät darf nur verwendet werden an
Steckdosen die mit Schutzleiter versehen sind! Alle Metallteile im Gerät müssen mit dem Schutzleiter verbunden sein!
Verwenden Sie zusätzlich einen FI-Schutzschalter, die sind z.B. auch als Zwischenstecker für die
Steckdose erhältlich und deutlich billiger als Ihre Beerdigung.
Handbuch: Auch wenn Ihnen das zu Ihrem Gerät passende Handbuch vorliegt bedeutet das nicht das die
Schaltbilder auch tatsächlich den Gegebenheiten in Ihrem Gerät entsprechen. Viele der mir vorliegenden
Handbücher haben (zum Teil wesentliche) Abweichungen in den Schaltplänen gegenüber der tatsächlichen Schaltung.
Dies behalten sich die Hersteller in den Handbüchern im Kleingedruckten in der Regel auch ausdrücklich vor.
Das Handbuch ist dennoch natürlich erste Wahl um das Schaltungsprinzip zu verstehen und für die Fehlersuche, bevor es an's Löten geht messe
ich dann aber lieber immer nach ob ich auch wirdlich den richtigen Punkt/Anschluß zu fassen habe.
"Aus alter Tradition" ist z.B. bei Crown-Geräten immer mindestens eine Münzlichtschranke in den
Schaltplänen falsch beschriftet (z.B. 1DM-5DM vertauscht).
Die CPU-Platine ist in den neueren Crown-Handbüchern übrigends nicht mehr dokumentiert
(was ja bei anderen Herstellern auch schon seit langem nicht mehr erfolgt).
Vielleicht war man aber auch der Meinung, daß, nach nun mittlerweile 20 Jahren, endgültig
jeder weis wie eine z80-CPU mit Peripherie aussieht. Das finde ich dennoch schade, das Schaltbild war
doch öfter hilfreich, z.B. um Leitungsunterbrechungen auf dem CPU-Board auf die Schliche zu kommen.
Ersatzteile: Die günstigste Variante der Ersatzteilbeschaffung ist zur Zeit,
sich ein zweites weitgehend baugleiches Gerät, z.B. über EBay, zu beschaffen.
Der Preis für ein funktionsfähiges Gerät des hier beschriebenen Typs liegt dort im Mittel
bei ca. 10-30 EUR, und früher oder später wird man auch ein passendes Gerät in der Region finden.
Welche Chips bei diesem Typ bevorzugt zu Fehlern führen, und man deswegen im Lager haben sollte,
ist mir noch nicht bekannt. Die üblichen Verdächtigen sind sicher die ULN2003A, und
vielleicht die (einzige) Z80PIO auf der CPU-Platine.
Sicherungen:
Wenn das Gerät garnichts mehr sagt, ist vielleicht eine Sicherung defekt. Zum Austausch dürfen
nur Sicherungen mit den vom Hersteller jeweils vorgesehenen Werten verwendet werden. Der genaue Wert steht am Gerät bei der
Sicherung oder im Handbuch.
Der ActionClassic verwendet z.B.
Im Netzteil für die 220V: 2 Sicherungen 2,0A-träge
Außen am Netzteil: (wenn defekt ist dort mind. eine LED nicht an)
1 Sicherung 6,3A-träge für die 13V
1 Sicherung 6,3A-träge für die 24V
1 Sicherung 6,3A-träge für die 8V
1 Sicherung 1,0A-träge für die 10V
Ausdrucken / Auslesen: Seit Anfang der 90er müssen alle Geldspielgeräte
nach 6 Wochen zwangsweise ausgedruckt werden. Dazu dient die 9pol-Buchse ("VDAI-Buchse") auf der IFC-Service-Einheit.
Der Automatenaufsteller verwendet hierfür einen teuren Spezialdrucker. Für den Privatbedarf
gibt es günstigere Auslesestecker, die einen Drucker simulieren. Zumindest sind das die einzigen
Möglichkeiten bei den anderen Herstellern.
Bei Crown's kann man das natürlich auch so machen, oder
man bastelt sich einfach einen kleinen Stecker, an dem die Pins 5 und 9 verbunden
sind (Nummerierung ist eingeprägt auf Stecker/Buchse). Wem das noch zu teuer ist, der kann sich auch
eine Büroklammer zurechtbiegen.
Steckt man diesen Stecker in die Druckerbuchse, ertönt nach kurzer Zeit ein
Signal, der Automat schickt den Ausdruck in's Nirvana, und fragt danach dann über das Servicedisplay ob er
löschen ("ERASE") soll. Bestätigt man das (T1), ist das Gerät für die nächsten
6 Wochen wieder spielbereit.
EPROM-Aufkleber kontrollieren: Wie bereits beschrieben, muß bei EPROMs das Fenster üimmer abgeklebt sein, weil sonst
schon das Umgebungslicht (die Lampen im Automaten) das Betriebsprogramm im EPROM (früher oder später) löscht. Bei meinen Geräten hatte
Bergmann zum Abkleben des EPROMs leider einen Etikettentyp verwendet, der sich nach wenigen Jahren ablöst, und bei einigen
Geräten daher nicht mehr vorhanden war. Deshalb vorsichtshalber bei neuen Geräten in der Sammlung: Aufkleber
kontrollieren, wenn weich oder weg, dann das Fenster z.B. mit schwarzem Isolierband abkleben.
Batterie tauschen: Die Batterie befindet sich auf der CPU-Platine. Sie ist mit einigen mm Abstand zur Platine
befestigt. Plus ist in Richtung Taster. Im Gegensatz zu den älteren Geräte-Typen wird hier eine 3,6V-Batterie (!) verwendet, kein Akku.
In meinen Geräten war die Originalbátterie z.B. eine "Maxell Super Lithium ER10/28 3,6V".
Statt der Originalbatterie kann man natürlich auch andere Batterien verwenden, wichtig ist nur, daß
diese so. ca. 3,6 V liefern. Ich verwende bei diesen Geräten als Ersatz immer 2 Mignon-Batterien
in einem Batteriehalter. Die sind dort in Reihe geschaltet und liefern damit ca. 3V, das reicht. Den Batteriehalter montiere ich
immer außerhalb der CPU, falls die irgendwann auslaufen geht dann nichts kaputt.
Zum Batterietausch muß die CPU-Platine nicht unbedingt aus dem Blechgehäuse ausgebaut werden, da
auf der Platine-Unterseite keine Leiterbahnen an der Batterie angeschlossen sind. D.h. man kann sie von oben auslöten,
und die neue Batterie auch einfach wieder von oben an die beiden Punkte anlöten.
Ein "grundsättzlich-immer"-Batterietausch kann natürlich auch bei diesen Geräten nicht schaden.
Die Gefahrenlage ist hier aber nicht ganz so dramatisch: Steht das Gerät normal, dann "hängt" die Batterie
in einigen mm Abstand unter der CPU-Platine. Sollte sie dann auslaufen, wird zunächst höchstens der Deckel
des CPU-Gehäuses
beschädigt. Bei Walzengeräten besteht aber ev. die Gefahr, das tropfende Säure die Walzen beschädigt.
Nach einem Batterietausch läuft das Gerät sofort wieder (scheinbar?) normal.
Durch den "Stromausfall" am RAM befinden sich aber die Speicherinhalte (Fehlerzähler, Statistik, Programmsperren, usw)
in einem undefinierten Zustand und könnten das Spielverhalten ungünstig beeinflussen.
Ich versetze daher nach dem Batteriewechsel das Gerät sicherheitshalber immer mit
Programm (25/26?) in den Werks-Auslieferungszustand: Dazu müssen ev. zunächst in Programm 2 alle Service-Programme
freigeschaltet werden (mit T3-T3-T3-...), sonst ist das Programm (25/26?) nicht auswählbar.
Nach dem Zurücksetzen in den Urzustand sollte man noch einmal Datum/Uhrzeit eingeben mit Programm 16.
Schritt-Motore: brauchen üblicherweise keine Wartung und sollten nur (sparsam) geölt/geschmiert werden
wenn's unbedingt erforderlich ist, z.B. wenn ein Motor deutlich lauter ist als die anderen und
sich im ausgeschalteten Zustand merklich schwerer drehen läßt als die anderen.
Spielscheiben: Erfreulicherweise gibt es bei diesen Geräten jetzt mehrere Möglichkeiten,
die Stop-Postion zu korrigieren, falls eine oder mehrere Scheiben immer "leicht schräg" stoppen:
Zum einen kann man die Lichtschrankenplatinen lösen und im Langloch etwas verschieben, zum anderen lassen
sich auch die Stepper in einem gewissen Bereich drehen.
Dazu einige Tips: hat man die Lage mit Stepper-Drehen oder Platine-Verschieben korrigiert, kann es trotzdem sein,
das sich die Stop-Position nach dem nächsten Lauf nicht ändert. Der Stiftring unterbricht dann die Lichtschranke
auch deutlich sichtbar nur "halb". Grund ist, das die Stepper normalerweise mit einem vielfachen der möglichen
(ganz feinen) Schrittweite angesteuert werden, und in der neuen Stellung paßt nun keiner dieser "groben" Schritte.
Es ist dann eine "Fein-Synchronisation" notwendig. Diese erfolgt irgendwann automatisch, wenn man die Lichtschranke weiter
verschiebt: Beim nächsten Stoppen wird dann eine "ungültige Position" erkannt und es
gibt eine Fehlermeldung. Die Scheiben starten aber dann ein zweites Mal, diesmal ohne Fehler, und
die Lichtschranke wird jetzt sauber getroffen.
Ich vermute, das läßt sich auch erzwingen, indem man die Scheibe festhält, hab's aber noch nicht probiert.
Eine zweite Hürde kann auch die Lichtschranken-Platine der Start-Scheibe sein: die läßt sich kaum verschieben, da
sie sofort oben an den Stepper stößt. D.h. wenn man da noch etwas Spiel benötigt, muß man an der Platine ein wenig abfräsen.
Glasscheiben reinigen: Reinigen kann man nach meiner Erfahrung die Scheiben von innen ohne Verluste mit
Wasser und Spülmittel und einem weichen Tuch. Bei starker Nikotinverschmutzung greife ich aber auch zu Glasreiniger,
da ist aber höchste Vorsicht geboten denn der greift bei zu intensiver Benutzung die Farbe an.
Auf keinen Fall darf man scharfe Mittel verwenden für alle getönten Partien der Scheibe
(z.B. Münz-/Serienanzeige), die Tönung wischt man sonst schon beim ersten Versuch schlicht weg oder sie werden häßlich milchig.
Netzteil:
Das Netzteil befindet sich in dem goldenen Blechgehäuse links hinten unten im Gehäuse und steckt in einer Steckdose im Gerät.
Auf der Platine im Netzteil ist ein Entstörfilter eingelötet. In meinen Geräten war das entweder eine vergossene "Plastikbox" oder einzelnd 2 Kondensatoren mit einer blauen Spule in der Mitte:

Leider haben die (dort drinnen) verwendeten Kondensatoren die Eigenschaft zu altern. Das führt dann dazu, daß die kochende Vergußmasse
ausläuft, was dann mit beißendem Qualm aus dem Gerät verbunden ist. Die Sicherung fliegt dabei in der Regel erst heraus,
wenn die Sauerei schon entstanden ist. Auch zwischengeschaltete FI-Schutzschalter schlagen meist erst an, wenn der Raum schon verqualmt ist. Selbst
wenn man vor dem Gerät sitzt, und sofort den Strom abschaltet, sobald es leise zischt, ist die Rauchentwicklung nicht mehr zu vermeiden.
Zerstört wird dabei im Netzteil normalerweise nur der Netzfilter selber. D.h. man kann das Netzteil dann reinigen, den Entstörfilter austauschen und alles läuft wieder.
Das Reinigen ist leider sehr aufwendig, da die Vergußmasse bei dem hochkant eingebauten Netzteil einmal über die komplette Platine läuft.
Aber wenige Wochen später hat sich dann meist der Gestank auch wieder verflüchtigt.
Nach wievielen Jahren dies passiert, ist nicht vorhersehbar. Nach meinen Erfahrungen mit meinen Geräten geschieht dies nach spätestens ca. 20 Jahren.
Man kann dem wohl nur vorbeugen, indem man spätestens alle 15 Jahre den Entstörfilter austauscht.
Ich kenne zwar auch Automatenbesitzer, die den Entstörfilter entfernen und die Anschlüsse dann einfach überbrücken.
Aber auch wenn das Gerät damit problemlos läuft, so entspricht das dann nicht mehr dem EMV-Gesetz!
Arbeiten im Netzteil sollten grundsätzlich nur durch entsprechend ausgebildete Spezialisten erfolgen. Im Netzteil liegen die 220V aus der Steckdose an. Bei Fehlern besteht Lebensgefahr!
Einstellungen:
DIP-Schalter (auf der IFC-Platine): normal: alle OFF
1 ON: Sound abgeschaltet komplett
2 ON: Pausenmelodie AUS
3 ON: Tür-Öffnungs-Alarm AUS
4 ON: Programmstart verzögert
5 ON: Lange Fehleranzeige bei Münzfehlern AN
6 ON: lange Stapeölröhren sind eingebaut
7 ON: Geldschein-Einzug ist eingebaut
8 ON: Geldannahme erst unter 0,90 DM möglich
Serviceprogramme:
Nr.-Auswahl mit T2/T4, Start mit T3, Ende (wenn nicht anders angegeben) mit T3
Die Anzahl der Programme wurde mehrfach erweitert, mir bekannt sind z.B. Geräte mit 30, 31 oder 32 Programmen.
Dementsprechend verschieben sich die Programm-Nummern. In der Tabelle sind die Programme von Geräten
mit 31 und 32 Programmen aufgeführt. Wieviele Serviceprogramme Ihr Gerät kennt, können Sie entweder dem
Aufkleber im Gerät entnehmen, oder Sie schalten einmal mit Serviceprogramm 2 alle Punkte frei (T3-T3-T3-...) und
sehen dann wie viele es gibt.
Programm-Nr., die nicht (irgendwann einmal mit Programm 2) freigegeben wurden, kann man nicht anwählen!
|
| Nr.(32P) |
Nr.(31P) |
Funktion |
aktive Tasten |
| 1 |
1 |
IFC-Anzeige testen |
|
| 2 |
2 |
einzelne Serviceprogramme Freigeben/sperren (Werkseinstellung: einige sind gesperrt), Fr=Frei, Cl=Gesperrt |
T2, T3, T4 |
| 3 |
3 |
IFC-DIP-Schalter Test/Anzeige |
|
| 4 |
4 |
Auszahl-Taste Test |
Auszahl |
| 5 |
5 |
Türschalter-Test |
T3 |
| 6 |
6 |
Anzeigen-, Tasten-, Lampen-Test |
Ri,Sta,Sto,Sto,Ri Ende mit Auszahl |
| 7 |
7 |
Einwurf-/Auszahl-Test |
|
| 8 |
8 |
Lichtschranken-Test: Erst Anzeige: NoErr, oder nacheinander die Bezeichnung der defekten Lichtschr., dann Status
der Pegellichtschranken |
T3 |
| 9 |
9 |
Sound-Test |
|
| 10 |
10 |
Gewinntest: Gewinn auf Scheiben einstellen, dann L-Ri |
Ri, Sta, Sto, Sto, Ri |
| 11 |
11 |
Servicelauf = Dauer-Spielbetrieb. Tür schließen |
Ende mit Auszahl |
| 12 |
12 |
Spielezähler anzeigen |
|
| 13 |
13 |
Fehlerzähler anzeigen / einzelnd löschen |
T3=Löschen T2=nicht L. |
| 14 |
14 |
Alle fehlerzähler löschen |
T3=Läöschen+Ende |
| 15 |
15 |
Programmversion anzeigen |
|
| 16 |
16 |
Uhrzeit/Datum eingeben |
Sto,Sto,Ri Ende mit Auszahl |
| 17 |
17 |
Sonderspiele löschen |
T3=Löschen |
| 18 |
18 |
Münzvorlage löschen |
T3=Löschen |
| 19 |
19 |
Sonderspiele aufbuchen |
T2/T4=einstellen T3=Wechsel zu Maxi o.a. Ende mit T1 |
| 20 |
20 |
Geldbetrag aufbuchen |
T2/T4=einstellen Ende mit T1 |
| 21 |
21 |
Röhren auszahlen (alle/einzelnd, komplett oder Betrag). Modus auswählen, Tür schließen |
T4=Modus T2=Aufzählen T3=Auszahlen |
| 22 |
22 |
Gerätenummer eingeben (Anzeige im Türdisplay!) |
Sto, Sto, Ri |
| 23 |
23 |
Hallennummer eingeben (Anzeige im Türdisplay!) |
Sto, Sto, Ri |
| 24 |
-- |
Zulassungsnummer eingeben (Anzeige im Türdisplay!) |
Sto, Sto, Ri |
| 25 |
24 |
MwSt. eingeben |
T2, T4 |
| 26 |
25 |
Einstellung auf Werksauslieferung-Zustand: nach "Print" Drucker/Adapter anschließen,
nach "Erase" dann erksauslieferung-Zustand mit T1 |
T1 |
| 27 |
26 |
Statistik-Ausdruck konfigurieren = Welche Informationen im Statistik-Ausdruck erscheinen.
Es gibt 20 Teile, Fr=frei/erscheinen, Cl=Gesperrt |
T2=weiter T4=sperren T3=frei |
| 28 |
27 |
Röhreninhalte anzeigen |
T3=weiter Ende mit Auszahl |
| 29 |
28 |
Kasseninhalt anzeigen |
|
| 30 |
29 |
Wirt-Nachfüllung anzeigen |
T2, T4 Ende mit Auszahl |
| 31 |
30 |
Röhren-Wechselreserve einstellen: Einstellbar nur für 1/2/5DM: der Automat versucht immer, die als "Wechselreserve"
angegebene Anzahl (voll/halb/leer) Münzen möglichst in den Röhren zu halten.
Normalerweise gilt für ihn ja die Regel: was Du mir (an Sorten) gibst, gebe ich Dir auch wieder.
Ist der Pegel aber kleiner als die Wechselreserve, wird versucht, lieber doch in anderen Münzen
auszuzahlen. D.h. um bevorzugt 5er ausgeworfen zu bekommen, sollte man die Wechselreserve für 1DM und
2DM auf "voll" setzen. |
T2, T3 Ende mit Auszahl |
| 32 |
31 |
Röhren füllen: zunächst Auswahl welche/wie voll, dann Balkenanzeige des
Status. (Erst) wenn der gewählte Füllstatus erreicht ist, wird der Punkt
automatisch beendet. Modus "Input" = über Einwurfschlitz füllen, sonst Röhren direkt. |
T4=welche/wie T3=Start |
Fehlersuche:
Zeigt das Gerät eine Fehlernummer an, läßt sich an Hand der Tabellen unten die Quelle lokalisieren.
Ist es gestört, ohne einen Fehler anzuzeigen, dann prüft man zunächst am Besten:
- Sind die Sicherungen OK (alle roten und grünen Leds dort immer AN?)
- Läuft der LED-Selbsttest korrekt durch (s.u.)
Fehlertabellen:
|