Bergmann-Technik ab ca. 2000

 
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z.B. 7A, 7Aplus usw...



Stand: 18.01.2017

Dieser Artikel ist mein Versuch, d.h. aus meiner Sicht als Automatensammler und Bastler, die in den Bergmann-Spielautomaten ab ca. 2000 bis 200x verwendete Technik und mögliche Fehler dieser Geräte zu beschreiben. Alle Angaben entsprechen meiner subjektiven Meinung, können unvollständig sein und eventuell sogar schlicht falsch. Falls Sie derartiges entdecken schreiben Sie mir das bitte, Vielen Dank!

Technik:

Das Gerät ist von Außen nicht von den Geräten mit der Technik Crown 1994 zu unterscheiden. Auch innen sieht vieles genauso aus wie bei der älteren Technik. Ich beschreibe deshalb im Folgenden nur die Unterschiede gegenüber den älteren Geräten.

CPU: Die CPU ist an der Gehäusedecke befestigt und hat jetzt den Druckeranschluß auf dem CPU-Board. Dort arbeitet wieder eine Z80-CPU, allerdings in modernerer Ausführung als bisher. Eine LED zeigt wie bisher den Status der CPU beim Anschalten des Gerätes an. Über zwei Steckplätze steckt auf der CPU-Platine eine kleine Zusatzplatine, das sogenannte "Spielmodul". Es enthält die gerätespezifischen Komponenten der CPU, d.h. die EPROMS für Spielsystem und Sound und ein Timekeeper-RAM. In dem Timekeeper-RAM-IC befindet sich neben dem RAM-Speicher mit dem aktuellen Spielzustand auch die Uhr und die Batterie. Die EPROMS sind gesockelt, der Timekeeper-Baustein ist aber leider eingelötet. Die CPU-Box ist mit einer Klappe nach unten hin verschlossen. Damit wird verhindert, daß sich das Spielmodul losrüttelt und nach unten herausfällt.

IFC: Da der Druckeranschluß sich jetzt auf der CPU befindet, wird die Buchse auf der IFC-Einheit nicht merh verwendet und ist abgeklebt oder bei neueren Einheiten nicht mehr bestückt.

(Die folgenden 3 Bilder aus seinem Crown 7A hat mir Stefan freundlicherweise zugeschickt, vielen Dank!)



Münzeinheit: Auch die Münzeinheit wurde etwas modernisiert: Statt über Magnetauswerfer erfolgt der Auswurf jetzt über kleine Elektromotore. Der Pegelstand der Münzröhren darüber wird pro Röhre durch 3 kleine LEDs angezeigt. Die Röhren selber kann man bequem befüllen ohne sie vorklappen zu müssen.

Die Münzen durchlaufen nach Einwurf erst den elektronischen Münzprüfer, und dann zum Aufzählen je Sorte eine Lichtschranke. Wenn der vorgegebene Röhrenfüllstand erreicht ist, fällt die Münze durch eine weitere Lichtschranke in die Kasse. Der Münzprüfer enthält auch die Münzsperre, d.h. wenn die aus irgendwelchen Gründen aktiv ist, leitet er die Münzen direkt in den Ausgabeschacht um. Die Lichtschranken befinden sich in dem Plastikteil unter dem Münzprüfer

Alarm gibt es in folgenden Fällen: Der Münzprüfer hat eine gültige Münze erkannt, diese unterbricht aber danach dann unten die Lichtschranke nicht oder nicht die Richtige. Der Fehler liegt dann beim Münzprüfer, wenn der bei erreichtem Soll-Füllstand der Röhren die Münzen nicht Richtung Kasse lenkt. Ursache könnte eine Verschmutzung dort drinnen sein. Könnte man testen, indem man alle Röhren etwas leert. oder beim Münzprüfer, wenn der die Münze in die falsche Röhre lenkt = Fehlprogrammierung des Münzprüfers. Kann man selber nicht korrigieren. oder bei den Lichtschranken, wenn die die Münze nicht sehen. das kann passieren, wenn kleinere Münzen als die ursprünglich vorgesehenen verwendet werden. Die Lichtschranke sitzt am äußeren Rand des Schachtes, wenn die Münze unglücklich fällt unterbricht sie die ev. nicht (genug). Das hatte ich schon beim 1DM-Schacht, wenn ich den ich mit 20cent bediene. Lösung z.B. irgendetwas in den Schacht und an der entgegengesetzten Seite der Lichschranke hängen, was den Schacht schmaler macht. Bei mir ging das mit einem Stück dickem Gartendraht.

Fehler: Die Münzsperre ist aktiv, die Münze fällt aber trotzdem in Richtung Röhren. Der Fehler liegt dann am Münzprüfer. Ursache könnte eine Verschmutzung dort drinnen sein. Nach einem Münzfehler wird bei den meisten Geräten nur eine (!) 5DM-Münze akzeptiert und dann die Sperre angeschaltet. Erst wenn die Münze fehlerfrei abgespielt ist, wird die Sperre wieder für mehrere Einwürfe hintereinander freigegeben. Ob das bei 2DM auch so ist, weiß ich nicht. Die Münzsperre ist beim 7A ansonsten nur aktiv bei Erreichen eines bestimmten Guthabens (ich glaube 30,00), Einwürfe kann der parallel zu Gewinnen/Abbuchungen behandeln, da sperrt er nie. Wenn der Fehler im Zusammenhang mit dem Klacken auftritt, würde ich auch darauf tippen, daß die Sperre nicht immer funktioniert. Warum er aber so oft sperren will, ist weiter unklar. Ich würde erst einmal 5DM sauber herunterspielen, d.h. nacheinader 2DM einwerfen, herunterspielen, nächste 2DM, herunterspielen, dann nächste, herunterspielen, und dann sehen, was das Klacken dann macht. Dann dürfte die Sperre eigendlich nicht mehr kommen, und es müßte zunächst fehlerfrei laufen. Wenn dann weiter Fehler kommen, liegt es nicht (nur) an der fehlenden Sperre.

Walzen: Die Walzen haben keine richtige Trommel mehr, sondern die Folie mit den Symbolen ist auf einen offenen Rahmen geklebt. Dadurch hat man zwar den gewünschten Transparenz-Effekt, leider sieht man aber durch die Folie öfter den Kunststoffrahmen. Das ist dann nicht so schick. Die Walzen sirren im Betrieb auch wieder sehr laut, was nach Stand der technik eigendlich auch nicht sein müßte, s. andere Hersteller.

Netzteil: Das Netzteil befindet sich in dem goldenen Blechgehäuse links hinten unten im Gehäuse und steckt in einer Steckdose im Gerät.

Auf der Platine im Netzteil ist ein Entstörfilter eingelötet. In meinen Geräten war das entweder eine vergossene "Plastikbox" oder einzelnd 2 Kondensatoren mit einer blauen Spule in der Mitte:



Leider haben die dort drinnen verwendeten Kondensatoren die Eigenschaft zu altern. Das führt dann dazu, daß die kochende Vergußmasse ausläuft, was dann mit beißendem Qualm aus dem Gerät verbunden ist. Die Sicherung fliegt dabei in der Regel erst heraus, wenn die Sauerei schon entstanden ist. Auch zwischengeschaltete FI-Schutzschalter schlagen meist erst an, wenn der Raum schon verqualmt ist. Selbst wenn man vor dem Gerät sitzt, und sofort den Strom abschaltet, sobald es leise zischt, ist die Rauchentwicklung nicht mehr zu vermeiden.
Zerstört wird dabei im Netzteil normalerweise nur der Netzfilter selber. D.h. man kann das Netzteil dann reinigen, den Entstörfilter austauschen und alles läuft wieder. Das Reinigen ist leider sehr aufwendig, da die Vergußmasse bei dem hochkant eingebauten Netzteil einmal über die komplette Platine läuft. Aber wenige Wochen später hat sich dann meist der Gestank auch wieder verflüchtigt.

Nach wievielen Jahren dies passiert, ist nicht vorhersehbar. Nach meinen Erfahrungen mit meinen Geräten geschieht dies nach spätestens ca. 20 Jahren.
Man kann dem wohl nur vorbeugen, indem man spätestens alle 15 Jahre den Entstörfilter austauscht. Ich kenne zwar auch Automatenbesitzer, die den Entstörfilter entfernen und die Anschlüsse dann einfach überbrücken. Aber auch wenn das Gerät damit problemlos läuft, so entspricht das dann nicht mehr dem EMV-Gesetz!
Arbeiten im Netzteil sollten grundsätzlich nur durch entsprechend ausgebildete Spezialisten erfolgen. Im Netzteil liegen die 220V aus der Steckdose an. Bei Fehlern besteht Lebensgefahr!

Ausdrucken / Auslesen:
Seit Anfang der 90er müssen alle Geldspielgeräte nach 6 Wochen zwangsweise ausgedruckt werden. Der Automat zeigt dann den Fehler "Err Print" und stellt den Betrieb ein. Zum Ausdrucken dient bei diesen Geräten die 9pol-Buchse ("VDAI-Buchse") an der CPU.
Nur für diese Geräte gibt das Folgende:

Das Auslesen mit der "Büroklammer" als Drahtbrücke geht hier jetzt NICHT mehr, d.h. man benötigt zum Auslesen ein geeignetes Auslesegerät. Der Automatenaufsteller verwendet hierfür einen teuren Spezialdrucker. Für den Privatbedarf gibt es günstigere Auslesestecker, die einen Drucker simulieren. Neuere Adapter, z.B. der "E600 Hi-Tec", funktionieren jetzt auch mit diesen Gerätem. Die meisten älteren E60-Adapter sind dazu nicht geeignet, da funktioniert das Rückstellen nicht.

Mit dem hier auf meiner Webseite vorstellten PC-Selbstbauadapter und meinem neuen Freeware-Programm "Ruecksteller" können Sie den Automaten aber jetzt auch mit Ihrem PC auslesen und löschen.

Rückstellen mit dem "PC-Selbstbauadapter":
Schließen Sie den Automaten über den Adapter an den PC an. Starten Sie die "Ruecksteller"-Software, wählen Sie die serielle Schnittstelle,an der der Automat angeschlossen ist und klicken Sie "Rückstellen". Nach kurzer Zeit und einem Bestätigungston vom Automaten sollten Sie im Programm dann einen Ausdruck sehen. Am Automaten erscheint zeitgleich im IFC-Display "Erase Daten". Drücken Sie zum Löschen dann dort die Taste, neben der die grüne Leuchtdiode leuchtet. Damit ist das Auslesen abgeschlossen.
Meine Freeware-Software "Ruecksteller" erhalten Sie auf der Selbstbau-Adapter-Seite im Download.
(Hinweis: Mit meinem anderen Programm "GPS-PC" funktioniert weiterhin nur das Auslesen des Ausdrucks, das Rückstellen/Löschen geht damit weiterhin (noch) nicht.)

Rückstellen mit einem neueren E60-Adapter(z.B. dem "Hi-Tec"):
Schalten Sie den Automaten AUS, stecken Sie den Adapter auf die Buchse im Automaten und schalten Sie den Automaten ein. Nach kurzer Zeit und einem Bestätigungston vom Automaten erscheint im IFC-Display "Erase Daten". Drücken Sie zum Löschen dann dort die Taste, neben der die grüne Leuchtdiode leuchtet. Damit ist das Auslesen abgeschlossen.



Eigentlich müsste man diese Geräte auch ohne Ausleseadapter = nur mit einem seriellen Verlängerungskabel auslesen können. Dazu gibt es vorne an der CPU eine Steckbrücke J7. Normalerweise steckt die rechts, dann wird gedruckt mit 5V-Signalpegel, so wie das auch bei anderen Herstellern üblich und nach VDAI-Verfahren gefordert ist. In dieser Stellung brauchen Sie dann z.B. den PC-Ausleseadapter, um die Signalspannungen zwischen PC (12V) und Automat (5V) anzupassen.
Steckt die Brücke links, dann soll der Automat mit 12V-Pegel senden. Dann kann man den PC gefahrlos direkt mit einem seriellen Verlängerungskabel an den Automaten anschließen. Bei meinem 7Aplus funktioniert das aber nicht. Der PC konnte so nicht mit dem Automaten kommunizieren und es wurde kein Ausdruck gesendet und somit war auch kein Rückstellen möglich. Eventuell ist hier bei meiner CPU irgendetwas kaputt. Weil das Auslesen/Rückstellen aber ja so wie oben beschrieben mit Adapter funktioniert, habe ich da nicht weiter nach Ursachen gesucht.

Wenn das Rückstellen absolut nicht funktionieren will, d.h. es kommt beim Drucken nur der Bestätigungston, danach erscheint aber kein "Erase DAten" im Display, dann kann das auch an einem fehlerhalten Speicherinhaltd es Timekeeper-RAMs liegen.
Als mein 7Aplus seinerzeit abgelaufen war und in den "Hobbymodus" wechselte, hatte ich auf verschiedene Arten versucht, dies abzuschalten. Irgendwie war mir das auch gelungen, vermutlich wurde das Timekeeper-RAM dazu teilweise gelöscht(?).
Jetzt erschien dann erstmalig wieder die Ausdruckmeldung "Err Print". Das Ausdrucken funktionierte aber mit keinem meiner mittlerweile zahlreichen Ausleseadapter/Rücksteller, obwohl ich mir sicher war, das es mit einigen adavon uch bei diesem Crown schon ging. Um ganz sicher zu sein, hatte ich mir dann auch noch einmal einen aktuellen "E60 Hi-Tec" bestellt. Wieder Erwarten ging es damit aber auch nicht, d.h. es lag sehr wahrscheinlich an meinem Automaten. Auch ein "Speicher-Urstart" funktionierte nicht, da das Gerät auch da zunächst drucken will.
Erst das Fräsen und Löschen des Timekeeper durch Batterie-Entnahme (s.u.) hat das Problem behoben. Seitdem funktioniert das Rückstellen wieder einwandfrei.

"Hobbymodus" / Eigenwilliges Verhalten nach Ablauf:
Wohl alle Bergmann-Geräte ab dem 7Aplus, d.h. ab ca. 2002, haben eine Art "Hobbymodus" oder "elektronische Zulassung", d.h. die Geräte verhalten sich nach Ablauf der Zulassungszeit unschön: Mein 7Aplus z.B. machte dann alle 15 Minuten Pause, d.h. er warf dann immer das Geld aus und zählte 3 Min Pause auf dem Display herunter. Laufende Serien wurden dabei nicht unterbrochen.

Wenn ich mich richtig entsinne, habe ich einmal gelesen, daß davon nur die Geräte mit dem 12 Sec. Spielmodul betroffen sein sollten (?). Das würde bei mir passen, im 7Aplus steckt ein solches Modul.

Um dieses Verhalten abzuschalten muss man entweder das Ablaufdatum erhöhen oder das Datum auf einen Zeitpunkt vor dem Ablauf zurückstellen.

Beides ist gespeichert in dem Timekeeper-RAM-Baustein auf der "Spielmodul"-Platine. Leider ist der Baustein aber fest eingelötet und kann nicht einfach zum Umprogrammieren herausgenommen werden. Zum Umprogrammieren braucht man dann auch noch einen geeigeten EPROM-Brenner. Ein Umprogrammieren des Timekeeper im eingebauten Zustand ist mir bisher nicht gelungen. Irgendwo hatte ich 'mal gelesen, das das möglich sein soll. Aber vermutlich braucht man dazu einen Adapter vom Spielmodul-Stecker zum EPROM-Brenner, der ohne Schalt- oder Belegungsplan vom Spielmodul so aber nicht zu basteln ist.

Das Spielmodul auszulöten ist mit Hobby-Mitteln üblicherweise nicht ohne Beschädigungen der Platine / der umliegenden Bauteile möglich. Wer dies kann, kann danach mit einem geeigneten EPROM-Brenner z.B. das Datum zurückstellen. Damit ist der Hobbymodus dann erstmal wieder inaktiv. Alternativ soll es auch funktionieren, den RAM-Inhalt des Timekeeper mit Nullen zu überschreiben. Dies setzt wohl das Ablaufdatum auf einen unsinnigen Wert, der dann vom Datum auch nie überschritten wird. Es ist dann sicher auch sinnvoll, die Spielparameter im RAM dann noch mit Programm 26 ("Speicher-Urstart") wieder setzen.
In beiden Varianten sollte der Automat danach wieder normal laufen.

Eine andere Möglichkeit, die allerdings mit einer Einschränkung im späteren Betrieb verbunden ist, ist das Unterbrechen der Batterie UND des Quarzes im Timekeeper. Dazu muss man das Timekeeper-IC auffräsen. Da die eingebaute Batterie sowieso nach 10 bis 15 Jahren leer ist, und das ist bei diesen Automaten ja in Kürze der Fall, muss man das Timekeeper dort sowieso absehbar geeignet behandeln. (Details zum Fräsen s. im folgenden Abschnitt "Batterie tauschen".
Beim Wechsel der Batterie wird der komplette Timekeeper-Speicher einmal gelöscht und ist dann nicht mit Nullen, sondern mit "FF" (=255) gefüllt. Das führt zu einem (unsinnigen) hohen Datum im Timekeeper und damit ist das Ablaufdatum zunächst wieder überschritten, und damit der Hobbymodus weiter aktiv.
Um den endgültig abzuschalten muß man im Timekeeper noch den Quarz entfernen, damit bleibt die dort eingebaute Uhr dann für alle Zeiten stehen.
Die anderen Spielparameter im RAM kann man dann mit Programm 26 ("Speicher-Urstart") wieder setzen. Der Automat will dazu einmal ausgedruckt werden, d.h. man benötigt an dieser Stelle dann einmalig einen Drucker/Ausleseadapter/Rückstellstecker, s.oben.
Der "Hobbymodus" ist damit abgeschaltet, und der Automat läuft grundsätzlich wieder normal.
Ein netter Effekt nebenbei ist, das damit auch die übliche 3-Min-Zwangspause nach einer Stunde Spielen abgeschaltet ist. Und vermutlich braucht der Automat dann auch nicht mehr alle 6 Wochen ausgelesen werden, da sich das Datum für den Automaten ja nun nicht mehr ändert.
Was wir damit aber nicht setzen können, ist ein korrektes Datum. Die "FF" (=255) führen zu einem ungültigen Datum ca. 25.25.2525.
Das führt dazu, und das ist die Einschränkung dieses Verfahrens, dass jedesmal nach dem Einschalten der Fehler "Err Uhr" das Gerät zunächst blockiert. Erst nach einmal Tür auf, Programm 16 ("Uhr stellen"), Tür zu, RechteRisikotaste und Auszahltaste geht der Automat in's Spiel.
Ich kann damit aber leben. Um nach dem Einschalten schneller zum Programm 16 zu gelangen, habe ich über Programm 2 die Programme 3-15 gesperrt. Damit reduziert sich der Startablauf auf wenige Tastendrücke.

Batterie tauschen:
Wenn die Batterie leer ist, gibt es vorne auf dem Display die Meldung "bat". Dann muss die Batterie im Timekeeper-IC oder der ganze Timekeeper-Baustein getauscht werden.

Ein Austausch des ganzen Timekeeper-IC hat vermutlich den Vorteil, dass sehr wahrscheinlich danach das Datum in der Uhr dort schon korrekt gesetzt ist und, wie ich irgendwo gelesen hatte, durch den leeren Speicherinhalt wohl auch der "Hobbymodus" für lange Zeit ausgeschaltet bleibt. (Dies habe ich selber aber so noch nicht probiert, und kann das daher nicht definitiv bestätigen.)

Das Timekeeper-IC ist aber leider eingelötet und kann mit Hobby-Mitteln üblicherweise nicht ohne Beschädigungen der Platine / der umliegenden Bauteile ausgelötet werden. (Mir ist sowas zumindest noch nie problemlos gelungen, zumindest einige Lötaugen mussten immer 'dran glauben.)
Ich persönlich favoritisiere daher die Variante, das Timekeeper aufzufräsen und dort über ein langes ein Batteriepack mit 2 Mignon-Batterien anzulöten.

(Hinweis: Die hier beschriebene Variante zum Batterietausch usw. funktioniert so bei meinem 7APLUS einwandfrei. Ob man sich bei allen Geräten, insbesondere jüngeren Geräten mit dieser Technik so behelfen kann, weiß ich aber nicht. Laut Mail-Wechsel mit Nils klappte es bei ihm mit einem MAXIPLUS wohl nicht, dort blieb nach Batterietausch die bat-Meldung und das Gerät ging nicht in's Spiel.)

Wie schon im Abschnitt "Hobbymodus" beschrieben, gibt es beim Fräsen und tauschen der Batterie aber eine Einschränkung: Das Automatendatum bleibt danach immer auf ungültigen Werten. Das merkt der Automat beim Starten und blockiert bei JEDEM Anschalten zunächst mit "Err Uhr". Erst nach einmal Tür auf, Programm 16 ("Uhr stellen"), Tür zu, RechteRisikotaste und Auszahltaste geht der Automat in's Spiel.

Wie dort ebenfalls beschrieben, sollte im Timekeeper auch gleich der Quarz entfernt werden, da der Automat sonst nach dem Batteriewechsel im "Hobbymodus" läuft.

Auffräsen des Timekeeper:
Vor dem Fräsen sollte man die beiden EPROMs vorsichtig aus dem Spielmodul herausnehmen. Dabei merken, wo die "Nase"/Kerbe/Markierung hinzeigt, und später genau so herum wieder einsetzen.

Spielmodul, hier schon ohne EPROMS: (Die Nasen der EPROM zeigten hier nach oben.)



In den Crowns mit Spielmodul, die ich bisher gehen habe, wurden Timekeeper vom Typ ST M48T35 verbaut. Oben Im Deckel des Timekeeper befinden sich auf der einen Seite die Batterie, und auf der anderen der Quarz für die Uhr. Das Timekeeper-IC hat eine eingeprägte Nase und/oder einen Punkt auf einer Seite. Auf dieser Seite befindet sich der Quarz.

Damit keine Krümel vom Fräsen die leere EPROM-Sockel verstopfen, klebe ich die vor dem Fräsen immer ab.



In dem Bild sieht man schon recht gut die Batterie mit der oben liegenden Lasche des Minuspol-Anschlusses. Der Plus-Anschluss befindet sich unter der Batterie.

Im folgenden Bildwurde die Batterie bereits entfernt, der Quarz ist bereits leicht angeschliffen und im oberen Teil zu sehen. Der Quarz ist hier als eine "kleine liegende Tonne in Längsrichtung des Timekeeper" eingebaut, oben, wo ich den Punkt hingemalt habe, sind die zwei Anschlüsse des Quarzes:



Bei den Arbeiten war mir der ehemalige obere Batterieanschluß (Minus) abgebrochen. Dies ist nicht weiter tragisch, da der Minus-Pol auch an dem untersten Bein des Timekeeper anliegt (gelber Punkt im Bild), d.h. man kann den dort an der Unterseite der Platine an das Bein anlöten.

Und hier das Endergebnis ohne Quarz. Gut sieht man die beiden ehemaligen Anschlüsse des Quarzes, die nun in der Luft hängen:



Ich habe an die Batterieanschlüsse mit langen Drähten ein Batteriepack mit 2 Mignon-Batterien angeschlossen. Das kann man dann irgendwo an der Automatenrückwand befestigen, wo nichts kaputt geht, falls diese Batterien später einmal auslaufen sollten.

Nach dem Anlöten der neuen Batterie und dem Einsetzen des Spielmoduls in den Automaten und dem Schließen der Tür erscheint beim ersten Anschalten zunächst hartnäckig die Meldung "bat".
Dies verschwindet nach dem setzen der Spielparameter im RAM mit Programm 26 ("Speicher-Urstart"): Dazu muss man ev. zunächst mit Programm 2 die benötigten weiteren Programme freischalten, also z.B. 16 ("Uhr stellen") und 26 auf "Fr". Danach startet man Programm 26. Dies fordert dann einen Ausdruck an, d.h. Drucker/Ausleseadapter/Auslesestecker aufstecken und ausdrucken und "Erase daten" am IFC bestätgen. (Die Auslesestecker führen beim Aufstecken in der Regel zu einem Neustart des Automaten, das macht aber nichts, "Erase daten" erschien bei mir dann nach dem Neustart. Ev. muss man das so mehrfach probieren.)
Damit ist die Meldung "bat" nun abgeschaltet.

Nach erneutem Aus/An des Automaten kommt nun stattdessen (und zukünftig bei jedem Anschalten) die Meldung "Err Uhr".
Erst nach einmal Tür auf, Programm 16 ("Uhr stellen"), RechteRisikotaste, Auszahltaste und Tür zu geht der Automat in's Spiel.

Bilder:


Tür vom 7Aplus:



Box vom 7Aplus:





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